Handlung:
I. Akt Altötting 1804 Der Beamte gibt die Auflösung und die Verstaatlichung der Klöster und Kirchenbesitztümer bekannt.
II. Akt Totes Blendwerk Der Beamte lässt sich vom Administrator den Kapellschatz zeigen. Elf Kunstwerke von unermesslichem Wert werden ihm vorgeführt. Der Administrator erzählt zu jedem Stück dessen Geschichte, Den Beamten langweilt dies nur und er meint nüchtern: „Totes Blendwerk; erst die Münze zählt!". Das Volk rebelliert! Es lässt sich nicht „sein" Rössl nehmen! Der Hofbeamte beschwichtigt: „Es wird nicht euch genommen, sondern der raffgierigen Kirche, Der Schatz wird denen zurückgegeben, denen er genommen wurde. Dem Volk!" Hofbeamter/Chor: Liberalitas Der Kapellschatz wird eingezogen, „Auf der Münz' in München wird er klingendes Geld, das dem Volke dient"!
III. Akt Vor dem Schmelzofen Alles muss seine Ordnung haben, so wird jedes Kunstwerk noch einmal vermessen und registriert. Dabei erkennen der Beamte und sein Sekretär den „Fehler" am Goldenen Rössl. Von einer Seite führen 14 Stufen zum Altar, von der gegenüberliegenden 13. Der Beamte zögert das Einschmelzen noch einmal hinaus, denn hier ist der Beweis: „Kunst macht dumm"! Hofbeamter: Ein Klumpen Gold
IV. Akt Im Zwielicht Vor den Flammen des Schmelzofens liest der Beamte noch einmal „die Mär" vom Goldenen Rössl, Liest die Geschichte von Karl Vl. und seiner Geisteskrankheit. Liest von dessen Frau Isabeau. Sie war es, die das RössJ in Auftrag gab, als Geschenk an ihren kranken Mann, Isabeau erscheint. lsabeaul Hofbeamter: Darin ist mein Schicksal gefangen Im Zwielicht des Feuers begegnen sich die Welten. Der Beamte versucht, die Trugbilder aus seinem Kopf zu scheuchen. Laut liest er den königlichen Erlass, um sich zu beruhigen und zu rechtfertigen, Der Amtstext verschmilzt mehr und mehr mit den verworrenen Sätzen des kranken Karl VI, Wo beginnt der Wahnsinn? Welche Stufe ist die Richtige? Sind 14 Stufen eine zu viel, oder ist die Dreizehnte eine zu wenig? Wer gibt die Antwort, wer setzt den Maßstab?
V. Akt Zurück in meine Zeit Isabeau nimmt den Hofbeamten mit zurück in ihre Zeit. Zurück in glückliche Tage. Es ist Jagdzeit! Eine muntere Jagdgesellschaft taucht auf.
Grattlermusi Charles / lsabeau / Chor: Hört den Hörnerschall Es kommt zu einem tragischen Unfall.
Vl. Akt Der Anfang vom Ende Höfische Intrigen treiben den labilen Charles in den Wahnsinn. Die Armagnacs und die Burgunder buhlen um die Herrschaft bei Hofe. Chorfes l lsabeau: Vertrau' doch auf die Liebe
VII. Akt Hofball Graitlermusi lsabeaul Chor: Der König ist auf Reisen Die Krankheit des Königs wird unerträglich. Isabeau wir als die „Regentin in Abwesenheit des Königs" eingesetzt. Charles bittet darum, ihn so zu sehen, wie es im Goldenen Rössl dargestellt ist, Isabeau gibt das Rössl in Auftrag! Das Rössl als Sinnbild des Königs. Charles: BruderTod
VIII. Akt Die hohe Politik und die niederen Beweggründe Die zeitweise Unfähigkeit des Königs, sein Land zu regieren, nutzen verschiedenste Kräfte aus. Isabeau wird ins Abseits gedrängt. Gerüchte über Verschwendungssucht kursieren, um den König in seinen gesunden Tagen gegen seine Frau zu stimmen. Dem König entgleitet die Macht, Er ist dem Kräftezerren nicht mehr gewachsen. Charles / Chor: Fremder Mann im Spiegel
IX. Akt Abseits der Heimat Isabeau Da gab der Glaube mir ein Licht Im Hintergrund ist im Schatten der leidende König zu sehen Charles / Isabeau / Hofbeamter I Administrator Hilf Herr meiner Tage
X. Akt 1820 Der Beamte setzt sich für den Erhalt des Rössls ein, Er begreift die Vielfalt des Lebens und erkennt dass er sich fortwährend auf der dreizehnten Stufe bewegt, denn die Bühne ist dem Kunstwerk nachempfunden. Nur auf dem Altar steht nicht der geisteskranke König, sondern er selbst steht auf der dreizehnte Stufe.
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